Was ein Konturstich über die Thalsaline verrät
Der Stich zeigt mehrere kleine schiefe Hütten in einfacher Fachwerkbauweise. Aus einigen der Hütten steigt schwarzer Rauch auf und legt sich schwer über diesen Ort. Die Wege sind nicht befestigt und schlängeln sich um die Hütten. Ein Fuhrwerk und die herumliegenden Balken deuten auf einen Neubau oder Reparaturmaßnahmen.
Diese Hütten waren Siedehäuser, sogenannte Siedekothe. Sie standen einst in der pfännerschaftlichen Saline im „Thal zu Halle“. Daher wird heute dieser historische Ort Thalsaline genannt. In zeitweilig über 100 solcher Siedehütten wurde die Sole zu kostbarem Salz verarbeitet.
Das Bild ist durch eine Ansammlung von Menschen belebt. Im Vordergrund diskutieren zwei Salzarbeiter. Eine Frau steht mit einem Kind auf dem Arm neben der Gruppe und unterhält sich angeregt mit einem Mann. Gleichzeitig wird sie von einem kleinen Kind bedrängt. Ein Hallore sitzt neben seiner Arbeitsstätte und beobachtet diese Szenerie. Zwei Salzträger tragen die schweren Salzkörbe.
Der Stich zeigt die Menschen, die hier lebten und arbeiteten. Sie wurden auch als das Hallvolk bezeichnet.
Noch etwas Wissenswertes über das Objekt
„Das Blatt wurde von dem deutschen Maler Johann Friedrich Nagel (1765-1825) 1789 als altgouachierter Konturstich ausgeführt. Das Blatt wurde von Johann Morino & Co. verlegt. Es erschien in der Publikation Topographie pittoresque des Etats Prussiens. Sammlung aller schoenen und merkwürdigen Gegenden in saemmtlichen Koenigl. Preussischen Staaten.“ (Quelle: museum-digital Stiftung Händelhaus Halle)